Bei der Verleihung des diesjährigen Zeitenspiegelpreises „Hansel Mieth“ hat Festredner Bernhard Pörksen die Medienlandschaft in Deutschland scharf kritisiert. „Die Reportage als dokumentarische Kunst findet nur noch wenig Platz“, sagte der Direktor des Instituts für Medienwissenschaften an der Tübinger Universität. „Es braucht Schutzzonen, die beweisen, was doch machbar ist.“ Die Lage der Printbranche habe sich zwar verschlechtert. „Aber es herrscht zu viel Selbst-Zerknirschung“, sagte er in seinem Festvortrag am 5. Mai im Fellbacher Rathaus. „Die Zeitung wird zu leichtsinnig und zu früh ins Grab geredet.“ Schließlich gebe es noch kein publizistisches Forum, welches Themen in ähnlicher Relevanz zusammenstelle. Pörksen attestierte der Medienbranche einen „modernisierungshungrigen Opportunismus“.
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