Fotoausstellung in der Stadtkirche Schorndorf
Was in den Gärten der Kliniken und Krankenstationen rund um Simbabwes Hauptstadt Harare geschieht, ist eine stille Revolution in einem Land, in dem psychischen Problemen ein Stigma anhaftet, schlimmer noch als AIDS. In Simbabwe ist jeder sechste an HIV erkrankt. Lähmender als das Virus selbst, ist oft sein Begleiter. Kufungisisa, nennen sie es hier. Es bedeutet: Wenn du zu viel denkst. Fast jeder vierte soll daran leiden. Die Sorgen sind erdrückend. Misswirtschaft und Korruption machten Simbabwe zu einem der ärmsten Staaten der Welt. Die Selbstmordrate in Simbabwe ist so hoch wie in kaum einem anderen afrikanischen Land.
Hilfe für psychisch Kranke gibt es nur für einen Bruchteil. Dann begann der Psychiater Dixon Chibanda damit, Großmütter wie Gogos, wie Melenia Matokoi, Frauen mit Fältchen im Gesicht, mit Geduld und Zeit zum Zuhören vor die Bänke der Kliniken zu setzen. Die Weisheit dieser alten Frauen sind vielleicht Simbabwes größter Schatz. Sie schenken Zeit, hören zu, sind füreinander da – und retten Leben.
Nicht nur in Simbabwe könnte die Idee zum Vorbild werden. Zeitenspiegel-Fotograf Rainer Kwiotek hat die ausdrucksstärksten Bilder seiner Fotoreportage für diese Ausstellung zusammengestellt. Die dazugehörige Reportage stammt von Zeitenspiegel-Autorin Isabel Stettin.
Die Fotoausstellung ist bis Ostermontag zu den Öffnungszeiten der Stadtkirche zu sehen:
Sa – Mi 9.00 – 18.00 Uhr Do – Fr 13.00 - 18.00 Uhr.