Zeitenspiegel Reportagen

Hansel-Mieth-Preis 2019 für Geo-Reportage

12.03.2019

Die Mitglieder der kolumbianischen Rebellentruppe FARC glaubten an den Sozialismus und ordneten alles dem Kampf unter. Sie führten ein Leben im Dschungel, ständig wachsam, ständig Befehlen gehorchend. Viele kannten keinen anderen Alltag. Dann kam der Friedensprozess und mit ihm nach 52 Jahren Bürgerkrieg ein neues Leben.

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Wie trügerisch dieses sein kann, das hat Jan Christoph Wiechmann in seiner Reportage „Plötzlich Frieden“ aufgeschrieben. Für das Magazin Geo begleiteten er und der Fotograf Federico Rios über siebzehn Monate hinweg einen Kommandanten und zwei junge Kämpferinnen vom Urwaldcamp bis in die Zivilisation. Die Reportage schildert berührend, wie sie sich im herbeigesehnten Frieden nicht zurechtfinden.

Dafür wird das Team jetzt mit dem Hansel-Mieth-Preis ausgezeichnet. Der mit 6000 Euro dotierte Preis wird 2019 zum 21. Mal verliehen. Die Reportergemeinschaft Zeitenspiegel Reportagen erinnert damit an ihr 1998 verstorbenes Ehrenmitglied Johanna „Hansel“ Mieth, die sich als Fotoreporterin für das amerikanische Magazin Life sozialen Themen widmete. Er würdigt herausragende engagierte Reportagen, Text und Fotos werden dabei gleichermaßen bewertet.

Folgende Reportagen wurden ebenfalls ausgezeichnet. Sie werden zusammen mit dem Gewinnerbeitrag im Sammelband „Hansel-Mieth-Preis 2019“ (Schwoerer Verlag) veröffentlicht. Das Buch kann bei Zeitenspiegel Reportagen (agentur@zeitenspiegel.de) vorbestellt werden.

  • „Laylas Reise“ (Der Spiegel) von Jonathan Stock und Sara Naomi Lewkovicz

  • „1200 Rinder, 44 Machos. Eine Chefin“ (Geo) von Jan Christoph Wiechmann und Juanita Escobar

  • „56 Tage“ (Der Spiegel) von Marian Blasberg, Katrin Kuntz, Christoph Scheuermann und Meridith Kohut

  • „Wie sagt man einer Mutter, dass ihr Kind stirbt?“ (Die Zeit) von Alard von Kittlitz und Steffen Roth

  • „Frau mit Klasse“ (SZ Magazin) von Björn Stephan und Mario Wezel

  • „Die Überlebenden“ (Stern) von Raphael Geiger und Nicole Tung

  • „Mama hat dich sooo lieb“ (Brigitte) von Kristina Maroldt und Verena Berg

  • „Frei zu sein bedarf es wenig“ (Geo) von Lisa McMinn und Tomás Munita

  • „Bis zum Letzten“ (SZ Magazin) von Marius Buhl und Robin Hinsch

Die Jury: Amrai Coen, Die Zeit (Vorsitzende der Jury); Christoph Borgans, freier Reporter; Ingrid Eißele, Zeitenspiegel Reportagen; Heiko Gebhardt, Publizist; Gesa Gottschalk, Geo; Anton Hunger, Publizist; Georg Mair, stellvertretender Chefredakteur beim Südtiroler Wochenmagazin ff; Stephanie Nannen, freie Journalistin; Michael Schmieder, Gründer des Schweizer Demenz-Wohnheims Sonnweid; Alexander Smoltczyk, Der Spiegel; Dominik Stawski, Stern; Peter Unterthurner, Bildredakteur; Jonas Wresch, freier Fotograf.