Zeitenspiegel Reportagen

Ein Windpark hinterm Gartentisch

Erschienen auf "Zeit Online", 1. Januar 2023

Von Autor Fabian Franke

Der Ausbau der Windenergie kommt in Deutschland nur schleppend voran. Sind Kleinwindanlagen für den Hausgebrauch die Lösung? Besuch bei einem, der es ausprobiert.

Wenn der Ostwind weht, schließt Wolfgang Sittig sein Elektroauto an die Steckdose an. “Drei Stunden, dann ist das voll.” An diesem Tag im November weht Ostwind, und zwar so stark, dass Sittig seine Schirmmütze festhalten muss, als er in seinen Garten geht, vorbei an einem Holzschuppen und einem Kirschbaum bis zu dem türkisfarbenen Mast. “Wie schön das summt”, sagt er, legt den Kopf in den Nacken und blickt nach oben, dorthin, wo die Rotorblätter rasen.

Wolfgang Sittig, 65, hat sich vor fast zehn Jahren eine Kleinwindkraftanlage in den Garten in Luplow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gestellt. Sie sieht aus wie ein normales Windkraftwerk – nur eben in klein: Fundament, Mast, Generator, drei Rotorblätter, 18 Meter vom Boden bis zur Flügelspitze. Das Windrad versorgt Sittigs Haus mit Strom. Und ist für ihn ein Schritt in Richtung Energieautarkie.

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