Es war eines der größten und ausdauerndsten Zeitenspiegel-Projekte: Fast zehn Jahre lang, seit Anfang 2014, waren wir für einen Großteil der redaktionellen Arbeiten bei natur verantwortlich: von Text- bis Bildredaktion, von CvD-Koordination bis Schlusskorrektorat. Wir lieferten hunderte Texte für das legendäre Umweltmagazin, das Horst Stern 1980 gegründet hat – ein streitbarer und eloquenter Umweltschützer, dem TV-Publikum durch seine Serie „Sterns Stunden“ bekannt, in der er kritische und höchst überraschende „Bemerkungen über…“ Rothirsch, Hunde, Spinnen und viel anderes Getier machte.

Wir entwickelten Serien wie „Umweltmacht China“ und „Umweltmacht Indien“, für die wir vor Ort recherchierten und mit Kolleginnen und Kollegen aus diesen Ländern zusammenarbeiteten. Wir bereisten Deutschlands unter Natur- und Umweltgesichtspunkten „Reizvolle Regionen“ (eine kleine Auswahl findet sich hier). Wir bespielten die Bilder des Monats und die Wissenschaftsmeldungen.

Und wir unternahmen Interviewspaziergänge, mit „Moorpapst“ Michael Succow und Chinas Flussschützerin Wang Yongchen. Mit Schokoladenpatriarch Alfred Ritter und „Futurzwei“-Vordenker Harald Welzer. Mit Grüngeld-Pionier Alfred Platow und Wachstumskritiker Nico Paech. Mit Klaus Töpfer, grünes Gewissen der CDU, und Sunita Narain, grünes Gewissen Indiens. Mit Reinhold Messner wurde es, na klar, eine Bergwanderung. Mit Energieexpertin Claudia Kemfert eine elektrisierende Rundfahrt durch Berlin. Und mit Sahra Wagenknecht spielten wir eine Runde Monopoly.

In einer für Printmedien widrigen Zeit – sinkende Auflagen, rasant gestiegene Energie-, Vertriebs- und Papierpreise – haben sich nun die redaktionellen Wege von Zeitenspiegel und natur getrennt. Im Oktober war das Zeitenspiegel-Team zum letzten Mal an der Heftproduktion (natur 12/23) beteiligt.