Zeitenspiegel Reportagen

Hansel-Mieth-Preis 2008 – Ein Preis feiert Jubiläum

07.03.2008

Die Reportageagentur Zeitenspiegel hat zum zehnten Mal in Folge den Hansel-Mieth-Preis vergeben. Zusätzlich kann mit dem ebenfalls wieder verliehenen Gabriel-Grüner-Stipendium eine Reportage verwirklicht werden.

Der mit 6000 Euro dotierte Hansel-Mieth-Preis für engagierte Reportagen ging am Freitag, den 7. März 2008, an den Autoren Wolfgang Bauer und an den Fotografen Daniel Rosenthal. Ihre Reportage “Die Knochenmühle”, die Oktober 2007 im “Greenpeace Magazin” erschienen ist, schildert mit bestürzender Intensität die Folgen der Globalisierung in China, wo industrielle “Knochenmühlen” jedes Jahr mehr als hunderttausend Menschen töten.

Mit dem Preis, der zu den wichtigsten Ehrungen im deutschen Journalismus gehört, erinnert die Weinstädter Reportageagentur Zeitenspiegel an ihr 1998 verstorbenes Ehrenmitglied Johanna “Hansel” Mieth aus Berglen bei Stuttgart, die sich in ihrer Karriere als Fotografin für das amerikanische Magazin LIFE überwiegend sozialen Themen widmete.

Die Jury vergab außerdem das mit 6000 Euro dotierte Gabriel-Grüner-Stipendium, das einem Team aus Fotograf und Reporter ermöglichen soll, eine Reportageidee zu verwirklichen. Nicol Ljubic (Text) und Pepa Hristova (Foto) erhielten den Zuschlag für ein Thema, das den Arbeitstitel “Sworn Virgins” hat. Es wird eine Suche nach den letzten Mann-Frauen Europas sein, einem lebendigen Mythos im Norden von Albanien, wo Frauen Jungfräulichkeit geloben und das Leben von Männern führen.

Mit diesem Stipendium erinnert die Agentur Zeitenspiegel an ihren Freund und Kollegen Gabriel Grüner, den “Stern”-Fotografen Volker Krämer und deren UEbersetzer Senol Alit, die im Juni 1999 im Kosovo ermordet wurden.

Zur Jury gehören leitende Redakteure der Magazine Geo, Spiegel, Focus, Stern, sowie namhafte Autoren und Fotografen.

Die besten Einsendungen für den Hansel-Mieth-Preis werden in einem Buch veröffentlicht, das im Mai dieses Jahres erscheint. Neben der preisgekrönten Arbeit werden darin die folgenden Autoren und Fotografen ihre Reportagen präsentieren (die Reihenfolge ist beliebig und trifft keine Aussage über die Bewertung der jeweiligen Arbeit).

Autorin: Karin Wenger
Fotografen: Eva und Hans-H. Alpers
“One-dollar-men, Tagelöhner in Damaskus”
NZZ

Autor: Uwe Buse
Fotograf: Sven Döring
“Das kommunistische Dorf”
Spiegel

Autoren: Anita und Marian Blasberg
Fotograf: Jens Passoth
“Abschiebeflug FHE 6842”
Zeit Magazin Leben

Autor: Sandra Schulz
Fotograf: Knut Egil Wang
“Wir Kinder von Givaer”
mare

Autor: Erwin Koch
Fotograf: Francesco Zizola
“Schatten im Paradies”
mare

Autorin: Sabine Rückert
Fotograf: Michael Tewes
“Wie das Böse nach Tessin kam”
Zeit Magazin Leben

Autorin: Gabriele Riedle
Fotograf: Jan Grarup
“Darfur/Tschad”,
GEO

Autor: Oliver Link
Fotograf: Stephan Elleringmann
“Da ist ne Hand reingekommen”
unveröffentlicht

Autor: Ullrich Fichtner
Fotografin: Tina Hager
“Der höllische Frieden”
Spiegel