Zeitenspiegel Reportagen

Mut-Ausstellung in Fellbach eröffnet

03.12.2023

Wie engagieren sich junge Leute für ihr Land? Diese Frage stellten wir uns in unserem aktuellen Mut-Magazin, das im Herbst in einer Auflage von mehr als 800.000 Exemplaren 18 Tageszeitungen beigelegt wurde. Kernstück des Heftes war eine „Reise durch die Republik“, deren fotografische Ergebnisse neben anderen Fotografien aus Mut nun in der Galerie der Stadt Fellbach ausgestellt werden – noch bis zum 7. Januar 2024.

alt text

Am vergangenen Donnerstag wurde die Vernissage gefeiert. „Zu einem Engagement braucht man Mut“, sagte Maja Heidenreich zur Begrüßung. „Da geht es raus aus der Komfortzone, wenn man sich neuen Herausforderungen stellt”, so die Leiterin des Kulturamtes Fellbach vor rund 60 Gästen. Im Zentrum der Recherchen für das Mut-Magazin standen Porträts von jungen Leuten aus verschiedenen Regionen Deutschlands, die sich in Ehrenämtern engagieren.

Bei der Vernissage diskutierten auch eingeladene Protagonisten der Mut-Deutschlandreise und Vertreter des örtlichen Jugendgemeinderates über Chancen und Grenzen jugendlichen Engagements. „Einfach machen lassen“, empfahl Matthias Hentzler, 23. Der beim Christlichen Verein junger Menschen (CVJM) Aktive erzählte, wie er mit 15 Jahren den Auftrag erhalten hatte, eine Jugendfreizeit in Italien zu organisieren. „Dieses Vertrauen half ungemein.“ Und Schüler Quentin Gärtner, der als 16-Jähriger ehrenamtlich tätig ist, ergänzte: „Sich vor andere stellen und reden – das verleiht einem Skills, das ist ein Gewinn auch für einen selbst.“ Die jugendliche Runde war sich einig: Bisweilen brauchen junge Menschen kleine Anschubser, um ins Engagement zu kommen. Dann aber entwickle sich oft eine begeisternde Eigendynamik. Einige der Jugendgemeinderat-Mitglieder zählten gleich mehrere Ehrenämter auf, für die sie tätig sind.

alt text

Was dann daraus wird, welche Lösungsansätze sich für die Gesellschaft ergeben – dieser Perspektive widmet sich Zeitenspiegel mit dem Mut-Magazin, das nun zum achten Mal erschienen ist. „Konstruktiven Journalismus betreiben wir seit mehr als 20 Jahren“, fasste Mut-Chefredakteurin Uschi Entenmann in ihrer Einführung bei der Vernissage zusammen. Als ein Beispiel dafür nannte sie die Afrika-Ausgabe, mit der Mut vor ein paar Jahren einen anderen Blick auf den Kontinent warf. Einen, „der nicht nur das Klischee bedient, das wir Europäer pflegen“ – das Bild von einem Kontinent der Korruption, Kriege und Krisen. „Wir verschweigen diese Dramen nicht, aber erzählen die Geschichte zu Ende.“ Vieles in Afrika entwickele sich positiv, das habe unter anderem der Ökonom Max Roser von der University of Oxford nachgewiesen.

In der neuen Fellbacher Mut-Ausstellung werden neben den Porträtbildern der engagierten Jugendlichen und ihren Geschichten auch zwei weitere Fotoserien aus der aktuellen Mut-Ausgabe präsentiert: eine Reportage über junge Bundeswehrsoldaten in Litauen und die Dokumentation junger Erwachsener, die mit Menschen mit Behinderung arbeiten. Recherchiert haben die ausgestellten Jugendserien drei Text-Foto-Teams: Rike Uhlenkamp und Rainer Kwiotek, Erdmann Wingert und Uli Reinhardt, Jan Rübel und Christoph Püschner.

alt text

Der Besuch der Ausstellung, dienstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr, ist kostenlos. Ort: Galerie der Stadt Fellbach, Marktplatz 4, 70734 Fellbach