Afghanistan, das ist in den deutschen Medien oft genug ein Ort der Taliban und der Terroristen, der Frauen- und Freiheitsunterdrückung, der Korruption, des hoffnungslosen Chaos. Es sind klischeeträchtige Schlaglichter auf ein Land, das uns im Grunde unverständlich erscheint - in dem aber, angeblich, die Bundeswehr unsere Freiheit verteidigt.

Der Afghanistan-Experte Peter Schwittek möchte dieser medialen Außensicht ein tiefergehendes, detailreiches Bild der afghanischen Gesellschaft entgegensetzen. Am 18. Mai ist sein Buch “In Afghanistan — Abseits vom Militär und vom grossen Geld, wo Mädchen bei Mullahs rechnen lernen …” erschienen, in dem er die Geschichte und die Geschichten dieses Landes aus seiner ganz persönlichen Sicht erzählt. Schwittek lebt seit den 70er Jahren in Afghanistan, war Dozent an der Universität Kabul und Mitarbeiter mehrerer Hilfsprojekte. Seit 2001 leitet er die “Organisation zur Förderung afghanischer regionaler Initiativen und Nachbarschaftshilfen e.V.” (OFARIN) in Kabul.

Peter Schwittek und seine Frau sind die Protagonisten einer Reportage aus Afghanistan, die die Zeitenspiegel-Reporter Carsten Stormer (Text) und Uli Reinhardt (Fotos) 2010 im Rahmen des Projekts “Peace Counts” recherchiert haben. Diese Reportage ist zusammen mit neun weiteren Geschichten über erfolgreiche Friedensprojekte auf der CR-ROM “Peace Counts 2.0 - Die Erfolge der Friedensmacher” erschienen, die beim Tübinger Institut für Friedenspädagogik erhältlich ist.