Wie man Frieden macht – das ist seit dem 8. November Thema in Backnang. Die Peace-Counts-Ausstellung geht wieder auf Tournee: Bei der Eröffnung in der Aula des Kreisberufsschulzentrums lauschten 60 Zuschauer dem Gespräch zwischen Souleymane Oulai und Uli Reinhardt.

“Jeder kann etwas bewegen”, sagte der Radiomoderator Oulai, “in meinem Land wächst Frieden am besten, wenn die zivilgesellschaftlichen Strukturen gestärkt werden”. Oulai arbeitete als Peace-Counts-Koordinator in der Elfenbeinküste. Zusammen mit den Zeitenspieglern Uli Reinhardt und Tilman Wörtz war er im vergangenen Jahr durchs Land gezogen – mit einer Art Radioshow. Denn Radio ist in Afrika das wichtigste Medium. Zusammen mit einem Geschichtenerzähler berichtete Oulai so von Dorf zu Dorf über Menschen, die erfolgreich Frieden gestiftet haben.

“Mein Land ist reich, gilt eigentlich als Schweiz Afrikas”, sagte Oulai, “aber wenige Menschen haben es geschafft, alle Reichtümer an sich zu binden.” In den Notaufnahmen der Krankenhäuser würden die Menschen sterben “wie Fliegen”. Ihnen fehlte das Geld.

Vorab begrüßt und eingeführt wurde Oulai vom Ersten Bürgermeister Backnangs Michael Balzer. “Diese Ausstellung ist wichtig”, sagte er, “denn sie versucht das Thema Frieden der Jugend zugänglich zu machen”.

Den Abend beschloss ein Buffett zu Musik der Jazzband “Ballroom”. Die Ausstellung in Backnang dauert noch bis zum 4. Dezember 2010.