Zeitenspiegel Reportagen

Stuttgarter Friedenspreis für Fatuma Adan

08.07.2011

Den mit 5.000 Euro dotierten Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter erhält in diesem Jahr Fatuma Abdulkadir Adan aus Kenia. Mit ihrer 2003 gegründeten Horn of Africa Development Initiative (HODI) will sie den Teufelskreis der Gewalt im Norden ihres Landes durchbrechen. Die Zeitenspiegler Frank Schultze (Fotos) und Susanne Stiefel (Text) hatten im vergangenen Jahr Adan besucht, über ihr Projekt im Rahmen der Initiative “Peace Counts” berichtet und somit international bekannt gemacht.

Die heute 33-jährige Anwältin war aus Nairobi in ihre Heimatstadt Marsabit zurückgekehrt, wo verfeindete Stämme sich seit Jahrzehnten blutige Kämpfe liefern. Da die Politiker in der fernen Hauptstadt den Norden vergessen haben, hat Fatuma selbst gehandelt: Sie bringt die Frauen der verfeindeten Stämme zusammen und organisiert Fußball-Turniere - sehr zum Ärger der mächtigen Imame. Auf die Trikots ließ sie schreiben: “Wir zielen, um Tore zu schießen, nicht um zu töten.”

HODI kümmert sich zudem vor allem um Bildung, Rechtsbeistand, Unterstützung für Frauen und bessere Lebensumstände für die ärmeren und verletztlichen Mitglieder der menschlichen Gemeinschaft im Norden Kenias. Im Juli 2007 wurde HODI offiziell als Nichtregierungs-Organisation registriert.

Fatuma war von der Auszeichnung völlig überrascht und dankte “Peace Counts” am 7. Juli per E-Mail: “Das ist eine so tolle Bestätigung für HODI und all die Jugendlichen, die in unserem Fußballprojekt aktiv sind. Wenn ihr nicht zu uns in den Busch gekommen wärt, wüsste die Welt nichts über HODI und unser Wirken. Ihr seid unsere Stimme da draußen!”

Am 17. November wird Fatuma den Preis im Rahmen der Stuttgarter Friedensgala in Empfang nehmen.