Zeitenspiegel Reportagen

Hansel-Mieth-Preis 2025 vergeben

16.02.2025

Der Hansel-Mieth-Preis 2025 geht an Frauke Hunfeld und Alexander Kauschanski (Text) sowie Max Avdeev (Fotos) für ihre Reportage „Das Lager“, erschienen im Spiegel.

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Die Reportage beschreibt die Zustände in Deutschlands größter Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Tegel, wo tausende Menschen unter katastrophalen Bedingungen leben – während etliche Firmen mit diesen Zuständen gute Geschäfte machen.

Die Begründung der Jury: „Herausragend geschrieben und fotografiert – auf Basis einer vorbildlichen, tief gehenden Recherche. Einer Recherche, die einen beim Lesen miterleben lässt, wie sich das Leben in einem solchen Lager anfühlt. Einer Recherche, die sich nicht von ersten Eindrücken blenden lässt und anschaulich die Zahlen zutage fördert, die hinter einem solch riesigen Dauerprovisorium stehen. Beeindruckend, welchen Zugang sich der Fotograf und das Autoren-Team zu den Bewohnern des Flüchtlingslagers erarbeitet haben. Die Nähe, die dadurch möglich wurde, macht diese Reportage zu etwas Besonderem.“

Folgende Reportagen wurden ebenfalls ausgezeichnet. Sie werden zusammen mit dem Gewinnerbeitrag im Sammelband „Hansel-Mieth-Preis 2025“ (Schwoerer Verlag) veröffentlicht; ebenfalls darin enthalten sind die Reportage, die mit dem Gabriel-Grüner-Stipendium des Vorjahres gefördert wurde, sowie die Gewinnergeschichte des diesjährigen Gabriel-Grüner-Schülerpreises. Dieser Sammelband wird als Dokumentation an die Teilnehmer und Unterstützer der Preise und des Stipendiums versandt.

• Was heißt schon „normal“? (Text: Diana Laarz, Fotos: Roman Pawlowski), Geo

• Sie aßen Zahnpasta und Sand (Text: Andreas Holzapfel, Fotos: Christian Bobst), Republik.ch

• „Darf ich raus?“ (Text: Julia Kopatzki, Fotos: Aliona Kardash), Der Spiegel

• Station 67 (Text: Nico Schnurr, Dominik Stawski, Fotos: Patrick Slesiona), stern

• Herr Has effiliert seine Bücher (Text: Leonie Feuerbach, Fotos: Hannes Jung), Frankfurter Allgemeine Magazin

• Der Streichelbesucher (Text: Helena Weise, Fotos: Fabian Zapatka), Geo

• Wie weit weg ist Buchenwald? (Text: Malte Henk, Fotos: Marian Lenhard), Die Zeit

• Sie lernt um ihr Leben (Text: Cathrin Schmiegel, Fotos: Tina Hsu), Die Zeit

• Der Alte (Text: Nadine Ahr, Fotos: Marian Lenhard), Die Zeit

Die Reportergemeinschaft Zeitenspiegel Reportagen erinnert mit dem Preis, der 2025 zum 27. Mal vergeben wird, an ihr 1998 verstorbenes Ehrenmitglied Johanna „Hansel“ Mieth, die sich als Fotoreporterin für das amerikanische Magazin Life sozialen Themen widmete. Der Preis würdigt herausragende engagierte Reportagen. Text und Fotos werden dabei gleichermaßen bewertet.

In diesem Jahr wurden für den Hansel-Mieth-Preis 134 Bewerbungen eingereicht. Er ist mit 6000 Euro dotiert.

Die Jury des Hansel-Mieth-Preises

Erdmann Wingert (Zeitenspiegel Reportagen, Reporter und Vorsitzender der Jury), Christoph Borgans (freier Reporter), Cornelia Fuchs (stellvertretende Chefredakteurin des stern), Gesa Gottschalk (Geo-Autorin), Anton Hunger (Publizist und Buchautor), Georg Mair (Chefredakteur von ff – Das Südtiroler Wochenmagazin), Jonas Wresch (freier Fotograf)

Preisverleihung

Der Hansel-Mieth-Preis 2025 wird am 25. Juni 2025 um 19 Uhr im Rathaus Fellbach (bei Stuttgart) verliehen.