Zeitenspiegel Reportagen

Memento Medienpreis gewonnen

15.11.2024

Für ihr Recherchevorhaben zur Entkriminalisierung von Suiziden in Ghana erhielten die Autorin Rike Uhlenkamp und der Fotograf Rainer Kwiotek den Memento-Medienpreis. Die Preisverleihung fand in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité statt, die Jury-Vorsitzende Nicola Kuhrt ehrte die beiden mit ihrer Laudatio.

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In mehr als 20 Ländern ist Suizid bzw. ein Selbstmordversuch eine Straftat. Statt wichtiger psychologischer Hilfe drohen Strafen oder Gefängnis. Als eines von vier Ländern weltweit schaffte Ghana das Gesetz, welches noch aus der Kolonialzeit des Landes stammt, 2023 ab. Und könnte damit zum Vorbild für andere Länder auf dem afrikanischen Kontinent werden. Mit ihrem Projekt „Der verbotene Tod“ möchte das Reporterteam herausfinden, was sich seither in Ghana verändert hat: Erhalten Betroffene heute bessere Hilfe? Konnten alte Denkmuster und die tiefe gesellschaftliche Stigmatisierung psychischer Probleme und Erkrankungen durchbrochen werden? Was muss das Land für Prävention und Behandlung tun?

Seit 2014 verleiht das Memento-Bündnis, bestehend aus Ärzte ohne Grenzen e.V., Brot für die Welt, die BUKO Pharma-Kampagne und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V., einmal jährlich den Memento-Preis für vernachlässigte Krankheiten.

Ausgezeichnet werden neben journalistischen Vorhaben auch Wissenschaftler und ihre Forschungsaktivitäten. In diesem Jahr erhielt Professor Michael Ramharter vom Bernhard Nocht Institut für Tropenmedizin & Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf den Preis. Für seine langjährige Forschung zu Loiasis-Infektionen durch den Loa-Loa-Wurm.

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Bilder der Preisverleihung: Tina Eichner (@tinaeichnerphotography)