Zeitenspiegel Reportagen

Hansel-Mieth-Preise 2016: Die Entscheidung

07.03.2016

Am vergangenen Wochenende haben die Jurys des Hansel-Mieth-Preises und des Hansel-Mieth-Preises digital getagt. Hier ihre Entscheidungen zu den Auszeichnungen im Jahr 2016:

Der Hansel-Mieth-Preis 2016 geht an Navid Kermani (Text) und Moises Saman (Fotos) für ihre Reportage „Der Einbruch der Wirklichkeit“ (Der Spiegel 42/2015). „Die Flüchtlingskrise hat nicht erst begonnen, nachdem Deutschland sie bemerkte“, schreibt Navid Kermani. Der Schriftsteller bereiste die großen Flüchtlingsrouten in die entgegengesetzte Richtung und überzeugte die Jury durch präzise Beobachtung und schonungslose Analyse. Ebenso die Bilder von Magnum-Fotograf Moises Saman, die das Schicksal der Flüchtlinge, die ihnen zwischen Budapest und der türkischen Stadt Assos, gegen den Strom, begegneten, als berührende Erzählung präsentieren und den Text wunderbar ergänzen.

Für den Hansel-Mieth-Preis, der dieses Jahr zum 18. Mal verliehen wird, wurden 115 Bewerbungen eingereicht. Er ist mit 6000 Euro dotiert.

Die Agentur Zeitenspiegel Reportagen erinnert mit dem renommierten Preis an ihr 1998 verstorbenes Ehrenmitglied Johanna „Hansel“ Mieth, die sich als Fotoreporterin für das amerikanische Magazin LIFE sozialen Themen widmete. Er würdigt herausragende engagierte Reportagen, Text und Fotos werden dabei gleichermaßen bewertet.

Folgende Reportagen wurden ebenfalls ausgezeichnet. Sie werden zusammen mit dem Gewinnerbeitrag im Sammelband „Hansel-Mieth-Preis 2016“ (Schwoerer Verlag) veröffentlicht. Das Buch kann bei Zeitenspiegel Reportagen (agentur@zeitenspiegel.de) vorbestellt werden.

„Totentanz“ (Der Spiegel) von Alexander Osang und Maurice Weiss

„Bernd bleibt“ (Zeit Magazin) von Stefan Willeke und Julian Baumann

„Ich bin da“ (Der Spiegel) von Jonathan Stock und Emin Özmen

„Herr Vahl hört auf“ (Die Zeit) von Nadine Ahr und Joanna Nottebrock

„Fremdenzimmer“ (Der Spiegel) von Özlem Gezer und Milos Djuric

„Reihe 7, Platz 88“ (Süddeutsche Zeitung Magazin) von Tobias Haberl und Daniel Delang

„Der Junge, der in den Krieg ging“ (Zeit Magazin) von Jana Simon und Juliane Eirich

„Ein deutsches Eck“ (Welt am Sonntag) von Lucas Vogelsang und Martin U.K. Lengemann

„Check-in Deutschland“ (Stern) von Frauke Hunfeld und Philipp Spalek

„Das Leben nach der Hölle“ (Zeit Magazin) von Wolfgang Bauer und Andy Spyra

Die Jury: Ingrid Eißele, Zeitenspiegel Reportagen (Vorsitzende der Jury); Wolfgang Behnken, Art Director; Christoph Borgans, Frankfurter Allgemeine Zeitung; Anton Hunger, Publizist; Christian Jungblut, Reporter; Thomas Kern, Fotograf; Margot Klingsporn, Agentur Focus; Ingrid Kolb, Autorin; Ulrike Posche, Stern; Michael Schmieder, Gründer des Schweizer Demenz-Wohnheims Sonnweid; Rüdiger Schrader, Inhaber Creative Consulting Schrader; Alexander Smoltczyk, Der Spiegel.

Hansel-Mieth-Preis digital

Der Hansel-Mieth-Preis digital geht an Kim Wall (Text), Coleen Jose (Fotos) und Jan Hendrik Hinzel (Videos) für ihre Multimedia-Reportage „Exodus“ über die Marshallinseln, die einst unter den Atombombentests der USA litten und nun durch den steigenden Meeresspiegel bedroht sind. Die Reportage wurde im November 2015 auf sueddeutsche.de veröffentlicht.

Für den Hansel-Mieth-Preis digital, der 2016 zum zweiten Mal verliehen wird, wurden 28 Bewerbungen eingereicht. Er ist mit 6000 Euro dotiert.

Die Jury: Tilman Wörtz, Zeitenspiegel Reportagen (Vorsitzender der Jury); Christoph Borgans, Frankfurter Allgemeine Zeitung; Christian Jungblut, Reporter; Ingrid Kolb, Autorin; Hannes Opel, Multimedia-Journalist; Bernhard Riedmann, Multimedia-Redaktion Der Spiegel; Rüdiger Schrader, Inhaber Creative Consulting Schrader.